nd-aktuell.de / 29.12.2007 / Brandenburg / Seite 15

Fit für die heißeste Nacht des Jahres

Feuerwehr stockt Silvester auf: Insgesamt 1500 Einsatzkräfte / Zwei Wachen auf der Festmeile

Andreas Heinz

Aufgeschreckt schauten Nachbarn der Feuerwache Voltairestraße in Mitte aus den Fenstern. Feuerwehrchef Wilfried Gräfling ließ es zu Demonstrationszwecken gestern schon mal krachen und zeigte, wie Böller und Raketen richtig gezündet werden. Offiziell dürfen die Feuerwerkskörper erst am Silvestertag ab 18 Uhr in die Luft gejagt werden, der Verkauf startete ebenfalls gestern.

Die jährlichen Warnhinweise verpuffen aber vielfach, so die Erfahrung der Feuerwehr. »Wir können warnen, so oft wir wollen. Viele Menschen lernen nicht dazu. Feuerwerkskörper sind kein Kinderspielzeug«, so der mahnende Hinweis des Landesbranddirektors. Auch die regelmäßig wiederholte Warnung, die Finger von illegalen Böllern zu lassen, werde von vielen nicht ernst genommen.

Deshalb stockt die Feuerwehr auch dieses Jahr wieder auf: »Wir sind fit für die heißeste Nacht des Jahres«, sagte Gräfling. Silvester werde das Personal der Berufsfeuerwehr um fast 40 Prozent auf 790 erhöht. Zusätzlich seien 500 Frauen und Männer der freiwilligen Feuerwehren im Bereitschaftsdienst. Insgesamt stehen in der Silvesternacht über 1500 Einsatzkräfte bereit, inklusive Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk.

Die erste Notrufwelle wird erfahrungsgemäß kurz nach Mitternacht erwartet. »Da müssen wir Menschen helfen, die sich durch Feuerwerkskörper verletzt haben«, so Gräfling. Die zweite Welle erreiche die Leitstelle zwischen zwei und drei Uhr. Dann müssen die versorgt werden, die bei Streitigkeiten verletzt wurden.

Auf der Festmeile am Brandenburger Tor werden wieder zwei »temporäre Feuerwachen« eingerichtet. Das Rote Kreuz übernimmt dort mit rund 140 Helfern und fünf Ärzten den Sanitätsdienst.

Wer ganz sicher gehen will, kann sich im Internet unter www.schmerzfrei-boellern.de testen: Bin ich fit für Böller und Raketen? In der Silvesternacht im letzten Jahr registrierte die Feuerwehr zwischen 19 und 6 Uhr 1736 Einsätze. Üblich seien lediglich 850 in 24 Stunden. 632 Brände mussten damals gelöscht werden. Im Schnitt brennt es in Berlin rund 22 Mal täglich.