Startheater, Schmiede

Einen ihrer schönsten Theaterbauten verdankt die Stadt Berlin zwei umtriebigen Ungarn. In der letzten Dekade der Kaiserzeit – Berlin war da schon eine veritable Theaterhauptstadt – ging der noch keine 30 Jahre alte gebürtige Budapester Eugen Kovacs (er nannte sich später Eugen Robert) auf Geldsuche. Er sprach bei Immobilienmaklern vor, bei Modeunternehmern und Heizungsbauern und ergatterte sich so das Startkapital von 240 000 Reichsmark. Er engagierte seinen nur unwesentlich älteren Landsmann Oskar Kaufmann als Architekten. Der war ihm durch den Entwurf eines Schlafzimmers im Kaufhaus Wertheim aufgefallen, verfügte aber auch über Erfahrung im Theaterbau durch seine Tätigkeit in Bielefeld. Das Architektenhonorar für den exquisiten Jugendstilbau steckte Kaufmann, der später noch Theater und Komödie am Kurfürstendamm, das Renaissance-Theater und die Kroll-Oper bauen sollte, übrigens in die Betreibergesellschaft des Theaters.

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