Auch zu Hause im Krieg

USA-Soldaten aus Irak und Afghanistan töten nach ihrer Rückkehr weiter

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Kriege der USA in Irak und Afghanistan hinterlassen Opfer nicht nur auf den Kriegsschauplätzen selbst. Ein offizieller Bericht hatte für 2006 einen Suizid-Rekord unter Angehörigen der US Army ermittelt. Eine neue Untersuchung weist nun auf eine andere Seite der Kriegsführung in Afghanistan und Irak hin.

Eine Analyse der »New York Times«, die wegen objektiver Ermittlungsschwierigkeiten selbst eine hohe Dunkelziffer einkalkuliert, fand jetzt 121 Fälle heraus, in denen heutige oder ehemalige Militärangehörige ein Tötungsdelikt in den USA begingen oder dessen beschuldigt sind – wobei Nachwirkungen der eigenen Kriegserfahrung offenkundig seien. Die Zeitung habe eine derartige Untersuchung angestellt, weil das Verteidigungsministerium keine gesonderte Statistik über Tötungsdelikte heutiger oder früherer Armeeangehöriger in der Heimat führt.

Wie die Untersuchung ergab, spielten in vielen der 121 Fälle Kriegstraumata und -stress gemeinsam mit Alkoholmissbrauch, Familienzerrüttung und anderen Begleitproblemen eine Rolle. Drei Viertel der beteiligten Veteranen waren zum Zeitpunkt des Delikts noch Militärangehörige. In mehr als der Hälfte aller Fälle waren Schusswaffen im Spi...


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