Vorfahrt für Kinder

Neuer GEK-Tarif soll Prävention verbessern

  • Elfi Schramm
  • Lesedauer: 2 Min.
Versicherte der Gmünder Ersatzkasse (GEK) profitieren ab 1. Februar 2008 von einem neuen Kinder- und Jugendtarif, der besonderen Wert auf die Prävention legt.

Gemeinsam mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat die Gmünder Ersatzkasse einen neuen Tarif entwickelt, von dem junge Versicherte profitieren sollen. Kassen und Ärzte gehen davon aus, dass es sinnvoll ist, Fehlentwicklungen möglichst bis zum Alter von 18 Jahren zu erkennen. So lassen sich spätere gesundheitliche Probleme vermeiden und chronische Krankheiten rechtzeitig behandeln. Die beteiligten Ärztinnen und Ärzte müssen über eine abgeschlossene pädiatrische Weiterbildung verfügen.

Angeboten werden in diesem Spezialtarif ein Kindergarten-, ein Grundschul- und ein Schülercheck. Damit soll den Eltern geholfen werden, Risiken und Gefahren zu erkennen, denn die Entwicklung von Kindern verläuft in den ersten drei Lebensjahren rasant. Da kann es leicht vorkommen, dass körperliche und geistige Entwicklungsprobleme, -verzögerungen oder Behinderungen nicht rechtzeitig beachtet werden. Das Angebot an Früherkennungsuntersuchungen im Hinblick auf allergische Erkrankungen, Sozialisations- und Verhaltensstörungen, Auffälligkeiten in der Gewichts- und Sprachentwicklung hilft, Problemen frühzeitig auf die Spur zu kommen. Das neue Programm »U7a« hilft beispielsweise bei der Entscheidung, ob das Kind in den Kindergarten gehen kann. Beim neuen Jugend-Check, der 16- bis 18-Jährige betrifft, liegen die Schwerpunkte unter anderem auf Pubertäts- und Sexualstörungen, Suchtproblemen und den zunehmend depressiven Störungen junger Menschen.

Früher war die »U9« die letzte Früherkennungsuntersuchung im Kindesalter. Durch die Einführung der Früherkennungsuntersuchungen »U10« (für 7- bis 8-Jährige) und »U11« (9- bis 10-Jährige) schließt die GEK die zeitlichen Lücken bis zur Jugendfrüherkennung und unterstützt damit eine bessere Entwicklung der Kinder im entscheidenden Schulalter. GEK-Vorstandsvorsitzender Dr. Rolf-Ulrich Schlenker wies darauf hin, dass es einer Krankenkasse nicht zustehe, Zwang auf Eltern auszuüben: »Sie bleiben bei der Versorgung der Kinder in ihrer Entscheidung frei«. Mit sogenannten Elternbriefen wolle man die Versicherten an die anstehenden Untersuchungen erinnern, so Schlenker.

Der Kinder- und Jugendtarif der GEK ist eine Weiterentwicklung der hausarztzentrierten Versorgung. Auch hier koordiniert der jeweilige Arzt die erforderlichen Untersuchungen und Impfungen. Ein besonderer Service wurde mit dem Wartezeitenmanagement entwickelt, welches vermeiden soll, dass Eltern mit Kindern länger als 30 Minuten warten müssen.

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