Eine bekannte türkische Institution in Deutschland ist das Zentrum für Türkeistudien (ZfT). Seine Intention ist es, den Wissens- und Informationsstand über die Türkei in der deutschen Öffentlichkeit zu erhöhen. Die Forderung Erdogans, türkischsprachige Schulen und Universitäten in Deutschland zu gründen, lehnt das ZfT ab. »Wir befürchten, dass zu solchen Schulen nur wohlsituierte Türken Zugang haben werden«, meinte Dirk Halm, Mitarbeiter des ZfT gegenüber ND. »Eine Elitenbildung innerhalb der türkischen Kommunität wäre die Folge.«
Die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) vertritt eine andere Auffassung. Dieser AKP-nahe Verein aus Köln sieht seine Aufgabe darin, die Integration türkischer Migranten in Deutschland zu fördern. Dabei ist ein Beibehalten der türkischen Identität von hohem Wert. »Ich verstehe die Aufregung nicht. Es gibt griechische wie auch italienische Schulen in der Bundesrepublik. Warum nicht auch türkische?« fragt Süleyman Arslan. »Wir wollen uns hier integrieren und an der Gesellschaft teilhaben. Assimilieren werde wir uns nicht«, so Arslan.
Die Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF) lehnt die Forderungen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan nach türkischen Schulen grundsätzlich ab. Ihr Vorsitzender, Hüseyin Avgan, hält eine Ablehnung der Assimilierung für bedenklich. »Wer sich gegen die Assimilierung von Migranten ausspricht, argumentiert gleichzeitig gegen einen erfolgreichen Integrationsprozess«, sagte Avgan gestern.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/123997.tuerkische-verbaende-in-deutschland.html