nd-aktuell.de / 21.02.2008 / Kultur / Seite 11

Fernanda Montenegro

Die Grande Dame des brasilianischen Films (*16.10.1929 Rio de Janeiro, Foto: dpa) ist jetzt als Mutter von Florentino in der Márquez-Verfilmung »Die Liebe in den Zeiten der Cholera« zu sehen. In mehr als 50 Rollen stand sie vor der Kamera und hatte 1998 ihren größten internationalen Erfolg – als Dora in »Central do Brasil«, eine einsame ehemalige Lehrerin, die mit einem Jungen auf eine weite bedeutsame Reise geht (Silberner Bär, Oscar- und Golden-Globe-Nominierung).

Ihre Filmkarriere startete die vielseitige Charakterdarstellerin mit einem der bedeutendsten Regisseure des Cinema nôvo: Leon Hirszman besetzte sie als »Die Tote« (1965) in der surrealistischen Geschichte einer armen Arbeiterfrau, die ihr ganzes Streben auf eine stattliche Beerdigung ausrichtet, dann aber doch nur ein Armenbegräbnis bekommt. Soziales und politisches Engagement prägen viele ihrer Filme, u.a. war sie im konfliktreichen Drama »Ohne Schlips und Kragen« (1981) Mutter eines Streikbrechers und in »Olga« (2004) engagierte Mutter von Luís Carlos Prestes. R.B.