nd-aktuell.de / 26.02.2008 / Gesund leben / Seite 14

Die Rezension - Riskanter Genuss

Simone Bartsch

Alkohol ist die am weitesten verbreitete Droge in unserer Gesellschaft. Die gesundheitlichen Folgen und sozialen Konflikte, die durch erhöhten Alkoholkonsum entstehen, und nicht zuletzt der volkswirtschaftliche Schaden, werden meistens unterschätzt. Aber wie viel Alkohol ist »zu viel«, wo liegt die Grenze? Und wie steht es mit dem Gerücht, Alkohol sei gut für die Gesundheit?

Die Grenze, die beim Alkoholkonsum nicht überschritten werden sollte, liegt bei 20 Gramm für Frauen und 30 Gramm für Männer. Was darüber liegt, ist als riskant einzustufen. Krebserkrankungen von Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Leber können sich allerdings bereits einstellen, wenn der Mensch dauerhaft geringe Alkoholmengen zu sich nimmt. Doch 12,1 Prozent der Deutschen – das sind immerhin 5,7 Millionen – trinken im Durchschnitt täglich mehr Alkohol als es ratsam wäre. Die gesundheitlichen Folgen sind immens. Bei mindestens jedem fünften erwachsenen Deutschen eine Reduktion des Alkoholverbrauchs angebracht.

Das Buch basiert auf einem seit vielen Jahren erfolgreichen Kursprogramm, das auch von Krankenkassen anerkannt ist. In zehn Schritten und durch Fallbeispiele lernt man, das eigene Trinkverhalten exakt einzuordnen und zu regulieren. Da wären zum Beispiel die günstigen Rahmenbedingungen zur Reduktion oder das Planen von Freizeitaktivitäten ohne Alkohol und nicht zuletzt das Festlegen von wöchentlichen Reduktionszielen. Geselligkeit, Frohsinn und Genuss sind nach Ansicht des Autors wichtige Bestandteile des Lebens, die man sich durch das kontrollierte Trinken ermöglichen kann.

Prof. Dr. Joachim Körkel: Damit Alkohol nicht zur Sucht wird – kontrolliert trinken; TRIAS Verlag; br., 134 S., 14,95 EUR.