Karibik debattiert Freihandel

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Von Peter Ischyrion, Port of Spain

In der Karibik mehrt sich Kritik am neuen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA) mit der EU. Der CARIFORUM-Block, bestehend aus den Staaten der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) und der Dominikanischen Republik, ist die einzige der sechs Gruppierungen im afrikanisch-karibisch-pazifischen Raum (AKP), der sich termingerecht bis Ende 2007 auf ein umfassendes EPA eingelassen hat.

Die Karibik hat sich mit dem Abkommen verpflichtet, ihren Markt in den nächsten 25 Jahren für fast 90 Prozent der EU-Produkte zu öffnen. Die Region erhält dafür einen verbesserten Zugang zum EU-Markt.

Zu den wenigen EPA-Befürwortern gehören die Staatschefs von Trinidad und Tobago und Jamaika, Patrick Manning und Bruce Golding. Anders beurteilen die Lage der neue Premierminister von Barbados, David Thomson, sein Amtskollege aus Grenada, Keith Mitchell, und der Staatspräsident von Guyana, Bharrat Jagdeo. Mitchell sagte unlängst vor der Presse: »Unsere Freunde in Europa können nicht ernstlich sagen, sie seien auf unsere Seite, mit uns befreundet und an einer fairen globalen Wettbewerbsatmosphäre interessiert, und uns gleichzeitig an etwas binden, das für die gesamte Bevölkerung in der Karibik mit negativen Folgen verbunden sein könnte.« Auch Jagdeo hält mit seiner Kritik nicht hinter dem Berg. Er gilt als einer der schärfsten EPA-Gegner in der Karibik. Für ihn ist der Vertrag ein Zwangsabkommen. Der EU wirft er vor, die AKP-Staaten in böser Absicht in sechs Blöcke gespalten und einen gegen den anderen ausgespielt zu haben. Ziel sei es gewesen, die Solidarität innerhalb der Staatsgruppe zu zerstören. IPS

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