Niedriglohnland Nummer 1

Anhörung der Thüringer LINKEN zu prekären Beschäftigungsverhältnissen

  • Peter Liebers, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Unsichere Beschäftigungsverhältnisse sind nicht nur ein Problem mangelhaft qualifizierter Menschen, sondern längst auch Realität für immer mehr Beschäftigte bis hin zu Akademikern. Dieser Befund stand am Ende einer Anhörung der Linksfraktion im Thüringer Landtag.

»Von meinem Einkommen bei einem Gebäudereinigungsunternehmen kann ich nicht leben«, berichtete Betriebsrätin Heidrun Schuster dieser Tage auf einer Anhörung der LINKEN im Thüringer Landtag. Sie trage nachts noch Zeitungen aus und habe am Monatsende nicht einmal 1000 Euro. Von ihren Kolleginnen werde sie immer aufgefordert: »Macht doch endlich mal etwas.« Leichter gesagt als getan.

Einer Kollegin, alleinerziehend mit drei Kindern, die Arbeitslosengeld II beantragen muss, habe ein Arbeitsvermittler »empfohlen«, sich doch eine besser bezahlte Arbeit zu suchen. Dabei verliere »ihr« Unternehmen immer wieder Aufträge an noch billigere Firmen. Deren Mitarbeiter bekämen nur eine von zwei bis drei Stunden bezahlt, weil die aufgebürdete Arbeit nicht zu schaffen sei. »Es muss endlich ein Vergabegesetz her, das diesem ruinösen Wettbewerb ein Ende bereitet«, resümierte Betriebsrätin Schuster. Und ein Zuhörer berichtete, er ke...


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