DONG muss kräftig nacharbeiten

Verzögerung bei Kraftwerksprojekt möglich

  • Martina Rathke, Stralsund
  • Lesedauer: 2 Min.
Der Energiekonzern DONG hat sich beim geplanten Steinkohlekraftwerk in Lubmin offenbar zu wenig mit den Umweltfolgen befasst.

Stralsund (dpa/ND). Der dänische Energiekonzern DONG muss seine Unterlagen zum Bau des geplanten Steinkohlekraftwerks in Lubmin überarbeiten. Das geht aus dem Vorbescheid der Genehmigungsbehörde für die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit hervor. Damit wird sich das Genehmigungsverfahren zum Bau des 1600-Megawatt-Kraftwerks möglicherweise verzögern. In einer Liste von mehr als 20 Punkten fordert das Amt die Nachreichung von Unterlagen. Dies sei bei einem Großprojekt dieser Art nicht ungewöhnlich, sagte am Montag der Leiter des Staatlichen Amtes für Umwelt und Natur, Reinhard Stahlberg. Die Behörde geht aber davon aus, dass die für Ende April und Anfang Mai geplanten Anhörungstermine für das Verfahren nicht zu halten seien. »Es besteht ein erheblicher Nachbearbeitungsbedarf.«

So fordert das Amt in dem Vorbescheid, die Gefahren für Vögel durch das Kraftwerk genauer zu betrachten. Die Flugkorridore und -höhen der Tiere seien zu berücksichtigen. DONG soll ferner die Auswirkungen der Anreicherung von Schadstoffen wie Quecksilber und Dioxin in der marinen Nahrungskette vertiefend darstellen. Insbesondere will das Amt dabei die Auswirkungen auf Tierarten wie Seeadler, Kegelrobbe und Schweinswale untersucht haben. Weiterhin soll DONG vertiefende Untersuchungen zur Ausbreitung des Kühlwassers im Greifswalder Bodden und zur Erwärmung des Meerwassers vorlegen. Auch fordert das Amt weitergehende Untersuchungen zur Badewasserqualität und zu den Folgen für den Seebadstatus umliegender Gemeinden.

»Die Liste zeigt, dass der erste Erörterungstermin viel zu früh angesetzt wurde«, sagte Catrin Münster vom WWF. Umweltverbände hatten den Termin Mitte Dezember aus Protest verlassen und haben Widerspruch sowie Klage gegen den Vorbescheid angekündigt. dpa

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