nd-aktuell.de / 26.02.2008 / Kommentare / Seite 1

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Wenn man heimlich ganze Datensätze auf eine CD kopiert, dann sortiert man nicht nach Nationalität. Und deutsche Ermittler haben plötzlich eine Internationale von Steuersündern auf ihrem Computer. Die Informationen über betrügerische ausländische Bürger würden an deren Heimatstaaten weitergegeben, heißt es aus Kreisen der Fahnder. Na klar, sie haben genug damit zu tun, die eigenen Zum und Von Winkel in allerlei Winkeln Deutschlands aufzustöbern. In Kanzleien schrillen rund um die Uhr die Telefone. In Panik zeigen sich die trickreichen Reichen selbst an. Schon geraten auch Volksvertreter ins Visier und ins Schwitzen. Der gemeine Mann sieht's mit heimlicher Freude. Besser arm in Ehren als reich in Schanden, wird ihm ständig gepredigt. Und: Geld macht nicht glücklich. Beteuerten die alten Philosophen und Religionsstifter. Seneca schrieb: »Vergleiche nur des Armen und des Reichen Miene, häufiger und lauter lacht der Arme.« Wird im Bundestag eigentlich noch gelacht? ves