Dagegen »anstummen«!

Im Kino: »Bierbichler« – Filmporträt über einen starken Schauspieler

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Leben gefährdet die geistige Gesundheit. Hat der Schauspieler Josef Bierbichler aus Ambach am Starnberger See einmal gesagt. Denn Mensch und Wirklichkeit passen nicht wirklich zusammen. Und da der Mensch einen Kopf hat, der dröhnen kann, sucht er einen Ausweg, träumt sich die Wirklichkeit ganz einfach und ganz gern weg. Immer will das Leben am Leben bleiben. Der Preis dafür: besagter Verlust an geistiger Gesundheit, an wacher Kritik des Bestehenden also. Bierbichler kann nicht abheben, um alles von oben zu sehen, von wo alles viel schöner aussieht, manchmal sogar verführerisch schön. Es zieht ihn immer wieder, wenn es ihn auf eine Bühne zieht, hinunter. Dorthin, wo es eng wird mit den Ausflüchten. Dorthin, wo »das Unbetreute in der Welt« seinen Platz hat.

Just im Wissen ums Enge ist Bierbichler aus Bayern, Jahrgang 1948, das Urbild eines Menschen, der prunkend in sich ruht. Ein Gastwirtskönigsohn. Ein Waldbesitzer. Ein Holzfäller. Ein ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.