Endlich Bewegung

  • Karin Nölte hofft auf ein Ende des BVG-Streiks
  • Lesedauer: 2 Min.

Na bitte, geht doch. Wenigstens ein Schimmer von Hoffnung lag am gestrigen achten Streiktag über der BVG. Noch wird nicht verhandelt, aber immerhin sondiert, ob denn verhandelt werden könnte. Die Arbeitgeberseite legte ein neues Angebot vor, natürlich reichte das der Arbeitnehmerseite nicht, das gehört zum Ritual. Aber die Arbeitgeber zogen sich daraufhin nicht sofort in die Schmollecke zurück, sondern berieten erst einmal unter sich Nachbesserungen. Und sogar ver.di rüstete endlich verbal ab, die Gewerkschaft sei nicht im Krieg, man stimme Tarife ab. Das hört sich schon alles freundlicher an als die bisherige Totalkonfrontation. Jede Bewegung ist besser als Stillstand.

Die Arbeitgeberseite scheint sich ihrer Verantwortung für die Stadt und ihre Menschen so langsam bewusst zu werden. Sie hat ihr Schweigen gebrochen. Mit der entgegenkommenden Geste, dass die Kiosk- und Ladenbetreiber in den U-Bahnhöfen trotz anderslautender Verträge in den Streiktagen keine Miet- und Betriebskosten zahlen müssen. Oder mit der Ankündigung, dass den nicht gewerkschaftlich organisierten BVG-Mitarbeitern ausgefallene Tage auf Arbeitszeitkonten gutgeschrieben werden. Nicht zum Streikbruch wird damit aufgerufen, aber die Leute können sich den Lohnausfall auf Dauer nicht leisten. Diese Einsicht auf Managerebene registriert man gern. So kann ein tröstlicher Tropfen nach dem anderen die verhärteten Fronten aufweichen. Wenn alle Beteiligten guten Willens sind. Es wird Zeit dafür.

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