Kuba auf diplomatischem Kurs

EU überlegt Aufhebung der Sanktionen bezüglich Verhaftungswelle 2003

  • Leo Burghardt, Havanna
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Vom 18. bis 21. März 2003 schlug der kubanische Geheimdienst zu: 83 mutmaßliche Kollaborateure der US-amerikanischen Interessenvertretung wurden verhaftet, 52 sitzen auch noch heute. Die internationalen Reaktionen waren drastisch – in Ignoranz gegenüber den realen Hintergründen.

Seit der Verhaftungswelle im März vor fünf Jahren vor fünf Jahren knirscht es in den Beziehungen zwischen Europa und Kuba. Denn die EU schränkte ihre diplomatischen Beziehungen zur Insel ein und will sie erst wieder normalisieren, wenn die Verurteilten freikommen. Vergangene Woche reiste der EU-Entwicklungskommissar, Louis Michel, auf Einladung von Kubas Außenminister Felipe Pérez Roque zu Gesprächen nach Havanna. Dabei scheint sich Kuba jedoch durchgesetzt zu haben. Der Belgier Michel versprach, sich bei der EU-Kommission für die endgültige Aufhebung der bereits zeitweise außer Kraft gesetzten Sanktionen einzusetzen.

75 der im März 2003 verhafteten Kollaborateure wurden im April zu drakonischen Haftstrafen verurteilt. Das löste weltweit, von links bis rechts, gegensätzliche, meist abfällige Reaktionen aus. Ursprünglich waren es acht sogenannte Dissidenten mehr, die vor Gericht gestellt wurden. Aber dort entpuppten sie sich – alle...


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