nd-aktuell.de / 17.03.2008 / Kommentare / Seite 1

Unten links

Kopf und Wand sind ein ungleiches Paar. Und dennoch gehen sie immer wieder innigliche Verbindungen ein, wie der Betonkopf beweist. Quasi die nach oben begrenzte Fortsetzung des Wändehalses, ist der Betonkopf das Gewand der Gedanken, die es sowieso nie bis nach draußen geschafft hätten. Darüber hinaus gibt es auch die kurze, aber heftige Kopf-Wand-Verbindung, die meist mit der Kapitulation einer Seite endet. Kurt Beck ist kein Betonkopf, das ist klar. Sonst müsste man ihn nicht des Wortbruchs zeihen, sondern des Starrsinns. Sonst hätte er auch nicht die Losung auszugeben brauchen, die SPD werde in Hessen nicht zweimal mit dem gleichen Kopf gegen die gleiche Wand laufen. Da morgen in Wiesbaden wieder Fraktionssitzung ist und Kurts Ypsilanti sich um Becks Worttreue mühen muss, wirft das eine Frage auf: Bedeutet es, dass sich die SPD eine neue Wand suchen will? Muss es wohl, denn anderenfalls bliebe der SPD nur, sich einen anderen Kopf zu suchen. uka