Kein Leben, keine Zukunft ohne Pass

Familie aus Ex-Jugoslawien im Kampf um Ausweispapiere und der deutsche Behördendschungel

Rade Matovic lebt seit 17 Jahren in Berlin und das ohne Pass. Der Montenegriner floh 1992 gemeinsam mit seiner bosnischen Frau und den beiden älteren Kindern aus Sarajevo. Die zwei jüngeren Kinder wurden in Berlin geboren. Weil die Eltern traumatisierte Bürgerkriegsflüchtlinge sind, brauchen sie eine Abschiebung nicht zu fürchten. »Ohne Pass haben meine Kinder aber keine Zukunft«, sagt der 48-Jährige.

Sein ältester Sohn sitzt seit dem Abitur zu Hause. Ohne Ausweis hat er weder einen Studienplatz noch einen Job oder ein Praktikum bekommen. Nicht einmal den Führerschein darf er ohne Papiere machen. Tochter Tanja, die gerade die 12. Klasse besucht, möchte Lehrerin werden. Dazu braucht das Mädchen, das akzentfrei Deutsch spricht und Deutschland als ihre Heimat sieht, sogar eine deutsche Staatsangehörigkeit am Ende des Studiums. Bevor sie eingebürgert werden kann, muss sie aber mehrere Jahre lang ein Ausweispapier haben – einen bosnisc...


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