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Ohne Angst an die Spitze

Senator hält an Konzept für bessere Forschung fest

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Trotz mancher Gegenwehr aus den Universitäten hält Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD) an seinem Konzept für eine neue Institution der Spitzenforschung in der Hauptstadt fest. »Ich habe diesen Vorschlag in dem Bewusstsein gemacht, dass sich diese Ziele umsetzen und realisieren lassen«, sagte Zöllner. Noch reiche nicht, was von den Universitäten zurückgekommen sei. »Ich werde nur ganz zufrieden sein, wenn wir tatsächlich strukturelle Voraussetzungen schaffen, die das Arbeiten der Spitzenforschung in Berlin entscheidend verbessern«, sagte Zöllner.

Der Senator hatte im Oktober unter dem Titel »International Forum of Advanced Studies« (IFAS) eine Institution vorgeschlagen, in der die drei großen Universitäten und renommierte Forschungseinrichtungen enger und planvoller kooperieren. In kleineren Dimensionen sind Hochschulen wie zum Beispiel in Karlsruhe bereits dabei, durch das Zusammengehen mit einem außeruniversitären Forschungszentrum Positionen neu abzustecken. »Die Forschungslandschaft in Deutschland verändert sich in ihren strukturellen Voraussetzungen rapide. Da muss die Berliner Wissenschaft schon darüber nachdenken, ob sie sich abhängen lassen will«, so Zöllner.

Er sehe, dass die Situation in Berlin schwieriger sei als in anderen Städten, teilte der Senator mit. »Es gibt hier drei im Wettbewerb befindliche große Universitäten und eine Vielzahl von außeruniversitären Institutionen, die auch noch vier verschiedenen Gruppen angehören«, erläuterte er. In Berlin könne aber auch das Ergebnis von anderer Qualität sein. »Doch um diese einmalige Qualität, die sich in Deutschland nur in Berlin realisieren lässt, muss die Wissenschaft aus meiner Sicht kämpfen, wenn sie auf längere Sicht wirklich Spitze sein will.« In der ersten Hälfte dieses Jahres werde man »wissen müssen, wohin die Reise geht«.

Von Widerstand unter anderem gegen Lockerungen beim Promotionsrecht, zeigte sich Zöllner wenig beeindruckt. »Ich bin der festen Überzeugung, dass ein solcher Ansatz, wie ich ihn vorgeschlagen habe, der einzige Weg ist, in Deutschland mittel- und langfristig das Alleinstellungsmerkmal Promotionsrecht für die Universitäten zu erhalten.«

Er sei optimistisch, bekräftigte der Senator, dass ein entscheidender Qualitätssprung der Spitzenforschung erreicht werden könne. »Ich war mir bewusst, dass dieser Qualitätssprung wie alles Neue auch auf Bedenken und Ängste stößt.«

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