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Die Kinder sollen Grips anwenden

Spieleerfinderin Christine Basler über ihr »Coco Razzi«

  • René Gralla
  • Lesedauer: 2 Min.
Im Urwald ist der Affe los. Während einer Partie »Coco Razzi« müssen die Kandidaten auf überraschende Attacken gefasst sein. Mit der Erfinderin CHRISTINE BASLER (34) aus Bad Aibling, einer Werbefotografin, die sieben Jahre lang in Paris gelebt hat, sprach ND-Autor RENÉ GRALLA.
Von der Werbefotografie in die Spielszene: Christine Basler
Von der Werbefotografie in die Spielszene: Christine Basler

ND: Ähnlich dem »Star Trak«-Schach, das auf mehreren Ebenen ausgetragen wird, erweitern Sie das Prinzip des Laufspiels um die dritte Dimension.
Basler: Kann man so sagen, weil die Teilnehmer ja von oben etwas klauen können. Insofern unterscheidet sich »Coco Razzi« tatsächlich von anderen Spielen, die auch das Höhenelement mit einbeziehen, aber eben nur auf die Weise, dass zum Beispiel Steine übereinander gestapelt werden.

Während bei Ihnen die Figur des Affen für unverhoffte Wendungen sorgt.
Je nachdem, welche Aktionskarte Sie ziehen, wird ein eigener Stein vorgerückt oder der Affe aktiviert. In symbolischen Körben schaffen die Konkurrenten aus ihrem Dorf Früchte zum Markt. Und nun kommt der Affe zum Zug und versucht, die Ware den anderen wegzuschnappen. Zwei Bäume sind verbunden durch eine Stange; an der hängt der magnetische Affe. Schiebt man den Affen von der einen auf die andere Seite, darf man hoffen, dass der Affe genau einen fremden Transport kreuzt und mit seinem Magneten die entsprechend präparierten Früchte angelt.

Und gewonnen hat, wer die größte Menge ins Ziel bringt?
Richtig. Aber man muss aufpassen, dass der Affe keine Kokosnüsse erbeutet, wenn man ihn einsetzt. Und der Spieler sollte nach Möglichkeit versuchen, die eigenen Kokosnüsse, mit denen er ins Rennen geht, den Gegnern unterzujubeln. Denn Kokosnüsse finden auf diesem fiktiven Marktplatz hier keine Kunden und führen deshalb zu Punktabzügen in der Schlussbilanz.

Wie verschlug es Sie aus der PR-Branche in die Spielszene?
Mein Lebensgefährte ist Illustrator, und schon immer haben wir nebenbei Geschichten geschrieben, gemalt und gezeichnet. Und daraus hat sich irgendwann die Idee für das Spiel entwickelt.

Wie lange haben Sie an dem Projekt gebastelt?
Vielleicht drei Monate. Der Sohn meines Lebensgefährten ist 13 und meine Tochter drei Jahre alt. Beide haben das Spiel getestet, und wurden dabei von Nichten und Neffen unterstützt.

Ihr Spiel ist angesiedelt in einem virtuellen Regenwald.
An den bedrohten Regenwald haben wir trotzdem nicht gedacht. Intelligenter Spaß steht im Vordergrund, die Kinder sollen Grips anwenden, der Sieg hängt nicht bloß vom Zufall ab. Als pädagogischer Aspekt reicht uns das.

»Coco Razzi« von Christine Basler und Alix-Kis Bouguerra, Selecta Spiel, für zwei bis vier Spieler ab sechs Jahre, ca. 35 Euro

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