Klein-Indien auf Fidschi
Spannungen zwischen einheimischen und indischstämmigen Insulanern
Wo steht der größte Hindu-Tempel der südlichen Erdhalbkugel? In Nadi auf der Fidschi-Hauptinsel Viti Levu.
Neben den »Ur-Fidschianern«, die durch kräftigen Körperbau und krauses Haar auffallen, sieht man auf den Südsee-Inseln fast genauso häufig Menschen schlanker Gestalt, deren indische Herkunft unschwer zu erraten ist. Die Erklärung ist einfach: Ein Jahr nachdem die Inseln 1874 britische Kolonie geworden waren, brach eine Masernepidemie aus, der fast ein Drittel der Insulaner zum Opfer fiel. Doch die britischen Siedler brauchten Arbeitskräfte. Also wurden Inder »importiert«. 1879 trafen die ersten ein, 37 Jahre später schufteten bereits mehr als 61 000 auf den Zuckerrohrfeldern. Und als das Land 1970 die Unabhängigkeit erhielt, standen sich zwei fast gleichgroße Bevölkerungsgruppen gegenüber.
Die Inder erwiesen sich auch als geschickte Handwerker, Händler und Kaufleute, sie bauten Schulen und Hindu-Tempel. Kurz: Sie richteten sich auf den Inseln ein, aber sie integrierten sich nicht.
Viele Ureinwohner, von denen ein erheblicher Teil noch in...
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