»Wenn es eine Hölle gibt ...«

Der Israeli Ron Leshem erzählt von einem Land im ewigen Krieg

  • Benjamin Jakob
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Vor ein paar Jahren traf der israelische Journalist Ron Leshem (Jahrgang 1976) im Gaza-Streifen ein paar Soldaten, die gerade aus Südlibanon zurückgekehrt waren. Er hörte ihre Berichte über einen Ort namens Beaufort, er war schockiert, überwältigt. »Ich fühlte, ich mußte diese Geschichte aufschreiben«, erinnert er sich. Beaufort ist eine Kreuzfahrerfeste aus dem 12. Jahrhundert, über dem Fluss Litani gelegen. Eine beeindruckende Kulisse – ein Felsen, aufragend aus grünem Hügelland, im Hintergrund schneebedeckte Berge, oben die Reste von Turm, Mauern, Gewölben, und an den Mauern, gleich neben der Burg, eine Stellung, über der eine Flagge weht, eine schäbige, staubige Fahne, blauer Davidstern auf weißblauem Grund. Eine moderne Festung. Das meint: Stahlbeton und Schlafpritschen an Eisenketten (je drei übereinander), Sauerstoffmangel und Schweißgeruch, kaum Wasser, kaum Licht.

1982, während des ersten Libanonkriegs, hatten Tel Avivs ...


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