Tauwetter in Moskau

Schauspielhaus Düsseldorf: Michail Bulgakows »Der Meister und Margarita«

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In Michail Bulgakows Roman »Der Meister und Margarita« kommt der Teufel als westlicher Ausländer getarnt nach Moskau. Sagt einem Schriftsteller seinen plötzlichen Tod vorher. Lässt dann im Varieté Geld regnen, das sich in Papier verwandelt, wenn man es ausgeben will. Hatte mit Kant gefrühstückt und kann die Existenz von Jesus sogar persönlich bezeugen. Er wusste genau, wie es damals war mit den Kopfschmerzen des Pontius Pilatus und dass nur dessen berühmtester Delinquent sie lindern konnte. Und dann fliegt eine junge Frau über Moskau, verschwindet der Autor, der gerade über diesen Pontius Pilatus einen Roman schreibt, in einer geschlossenen Abteilung, wird eine schwarze Messe in der zwielichtigen Wohnung Nr. 50 gefeiert, die dann auch noch in Flammen aufgeht ...

Michail Bulgakow balancierte mit seinem Meisterstück auf des Messers Schneide. Ironie, die die ganze Gesellschaft und deren »neuen« Menschen betraf, der doch nur der alte Adam ...


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