Unermüdlich im Einsatz

Seit 15 Jahren hilft die Organisation medica mondiale Mädchen und Frauen in Krisengebieten

»Haben Sie noch alle Tassen im Schrank?«, hatte ein deutscher Diplomat vor 15 Jahren die Gynäkologin Monika Hauser gefragt, als sie ihm sagte, sie wolle in Bosnien ein Frauenprojekt gründen. Seitdem war die Hilfsorganisation medica mondiale in Krisengebieten vor Ort, um traumatisierten Frauen zu helfen. Mit der Gründerin sprach Simone Schmollack.

ND: Woran denken Sie zuerst, wenn Sie sich an den Anfang von medica mondiale erinnern?
Hauser: Bosnien befand sich mitten im Krieg, als wir dort im April 1993 das Therapiezentrum Medica Zenica eröffneten. Wir wollten den vergewaltigten Frauen helfen. Ein solches Projekt war weltweit einmalig, überall stießen wir auf Skepsis. Aber wir sahen und spürten die Not, in der sich die Frauen befanden. Wir bauten eine gynäkologische Ambulanz und ein Schutzhaus auf und boten Gespräche an. Dennoch arbeiteten wir anders, als es damals üblich war: Wir behandelten die Frauen nicht als Opfer, sondern als Subjekte, wir unterstützten sie mit Empathie. Das machen wir bis heute so. Das ist nicht allein eine therapeutische Zielrichtung, sondern eine politische. medica mondiale ist keine karitative Einrichtung, wir wollen, dass die Frauen so schnell wie möglich ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen und dann anderen helfen. Wir nennen das eine Entwicklu...


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