Wissenschaftlicher Rat an die Politik

Konferenz in Wroclaw über Aussiedlung, Vertreibung und Flucht 1939-1959

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Aussiedlung, Vertreibung und Flucht in den Jahren 1939-1959« waren Thema einer Konferenz, die am Sonntag vom Historischen Institut der Universität Wroclaw, der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung und dem DEMART-Verlag veranstaltet wurde. Anlass war die Vorstellung eines gleichnamigen Atlaswerkes.

Das Werk zeigt, was Kriege den Menschen im 20. Jahrhundert angetan haben – Polen, Juden und Deutschen. Ausgehend von der Bevölkerungsstruktur Polens und der Ostgebiete des Deutschen Reiches, gibt das Werk durch zahlreiche Karten, Faksimiles, Skizzen und Tafeln eine Übersicht über die Tragödien von Millionen Menschen, die vor dem Wüten des Krieges aus ihrer Heimat flüchteten, die zwangsweise ausgesiedelt und vertrieben wurden. Wer dafür zu verschiedenen Zeiten verantwortlich war, ist aus den Kalendarien abzulesen, die den einzelnen Karten beigefügt sind. Angesichts ihrer Aussage ist jeder politische Kommentar überflüssig.

Dass dieses Werk trotzdem politische Bedeutung besitzt, war dem Vortrag zu entnehmen, den Professor Stefan Troebst vom Leipziger Geisteswissenschaftlichen Zentrum für Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas vor etwa 250 Konferenzteilnehmern hielt. Prof. Troebst sagte, er beneide das wissenschaftliche Team der Unive...


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