nd-aktuell.de / 29.04.2008 / Brandenburg / Seite 13

»Tempelhof bis BBI-Start offen halten«

Andreas Heinz

Die Interessengemeinschaft City-Airport Tempelhof (ICAT) wollte gestern Mittag noch nicht wahr- haben, dass sie mit dem Volksentscheid für eine Offenhaltung des innerstädtischen Flughafens eine Niederlage erlitten hat. Schließlich sei man allein am Quorum gescheitert. »In Bayern hätten wir gewonnen«, erklärte der ICAT-Vorsitzende Andreas Peter. Da gebe es beim Volksentscheid kein Quorum.

Nun schlägt die Initiative einen Kompromiss vor: »Tempelhof soll bis zum Start des Großflughafens BBI in Schönefeld offen gehalten werden. Sonst wird es in Tegel noch enger«, meinte Peter. Das Ergebnis von 530 000 Ja-Stimmen ist nach Ansicht der ICAT so bedeutend, dass der Regierende Bürgermeister einen Runden Tisch zu dem Thema mit Anwohnern, Flughafen-Fachleuten, und Vertretern der Wirtschaft einrichten solle.

Mit Blick auf das Ergebnis des Volksentscheides räumte Peter ein, dass man nicht mit so vielen Nein-Stimmen gerechnet habe. »Wir haben im Ostteil der Stadt nicht gepunktet.« Trotzdem wolle er nicht von Sieg oder Niederlage sprechen, sondern von einem »politischen Patt«. Man bedauere allerdings auch die parteipolitische Diskussion, in die der Flughafen hineingezogen worden sei.

Ungünstig hat sich nach Ansicht des ICAT-Chefs neben der »hohen Quorumhürde in Berlin« auch die »Unerfahrenheit und Unprofessionalität der Verwaltung« auf die Abstimmung ausgewirkt. Nicht zu vergessen: das Wetter ...

Und die Feststellung in der ICAT-Infobroschüre: »Wer nicht an dem Volksentscheid teilnimmt, stimmt automatisch mit Nein«, sei »nicht so gemeint« gewesen, sagte Andreas Peter.