nd-aktuell.de / 02.05.2008 / Sport / Seite 16

Chelsea und Manchester fahren nach Moskau

Erstes englisches Champions-League-Finale: »Blues« bezwingen Liverpool 3:2, »Red Devils« 1:0 gegen Barcelona

Es war ein Champions-League-Abend voller Dramatik und emotionaler Höhepunkte – 3:2 gewann der FC Chelsea nach Verlängerung das Halbfinal-Rückspiel im heimischen Stadion gegen den FC Liverpool und zog erstmals in der Vereinsgeschichte ins Endspiel der Königklasse ein. Dort treffen die »Blues« im ersten rein englischen Finale am 21. Mai im Moskauer Luschniki-Stadion auf den Ligakonkurrenten Manchester United, der den FC Barcelona im zweiten Halbfinale besiegte.

Den Ausschlag für den ersten Erfolg der Londoner im dritten Halbfinalduell der letzten vier Jahre gegen die »Reds« aus Liverpool gab nach dem 1:1 im Hinspiel der größere Willen – und den hatten Chelseas Stürmer Didier Drogba, der zwei Treffer erzielte, und Mittelfeldmann Frank Lampard, der in der Verlängerung das vorentscheidende 2:1 per Elfmeter verwandelte. »Frank war fantastisch. Was hat der für einen starken Charakter? Er kommt rein und blendet diese schreckliche Woche aus«, sagte Kapitän John Terry über seinen Nationalmannschaftskollegen, dessen Mutter vor einer Woche im Alter von nur 58 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung verstorben war. »Es war ein Riesen-Fight, aber wir haben am Ende verdient gewonnen«, freute sich der überglückliche Michael Ballack, der den Strafstoß in der 98. Minute herausgeholt hatte.

Für die »Blues« ist im doppelten Kräftemessen mit Manchester United nun sogar das Double möglich – im nationalen Rennen um den nationalen Meistertitel und im direkten Duell im Endspiel um die europäische Krone. »ManU und wir spielen beide eine fantastische Saison, in der Meisterschaft liegen wir Kopf an Kopf, nun stehen beide im Champions-League-Finale – mal sehen, wer da am Ende die Nase vorn hat«, meinte der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.

Im zweiten Halbfinale am Abend zuvor sorgte Paul Scholes mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern in den rechten Torwinkel dafür, dass die »Red Devils« aus Manchester das ausgeglichene Rückspiel im heimischen Old Trafford gegen den FC Barcelona mit 1:0 gewannen und nach dem torlosen Hinspiel ins Finale einzogen. In Moskau hat Scholes, der im Endspiel vor neun Jahren wegen einer Gelbsperre beim legendären 2:1-Finalsieg gegen Bayern München seinen Kollegen zuschauen musste, einen Platz im Team sicher. »Paul wird in der Mannschaftsliste an erster Stelle stehen«, versprach Trainer Sir Alex Ferguson. »Scholes repräsentiert den Geist dieser Elf.« dpa/sid/ND