Bildungssplitter

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Forscherkritik an fehlender religiöser Bildung
Tübingen (epd/ND). In vielen Kindertageseinrichtungen in Deutschland kommt die religiöse Bildung einer Studie zufolge zu kurz. In zahlreichen Einrichtungen hätten Kinder keine Möglichkeit, sich mit Religion auseinanderzusetzen, erklärten die Tübinger Religionspädagogen Albert Biesinger und Friedrich Schweitzer bei der Vorstellung der Untersuchung Anfang der Woche. Die Wissenschaftler forderten deshalb, bei der Ausbildung von Erziehern stärker als bisher auf religionspädagogische Inhalte zu achten.

Der evangelische Theologe Schweitzer und der katholische Theologe Biesinger untersuchten mehr als 350 kirchliche und kommunale Einrichtungen in ganz Deutschland und kamen zu dem Ergebnis: Nur die Hälfte aller christlichen Kinder, die dort betreut werden, werden religiös begleitet. Zudem werde die Mehrheit der muslimischen Kinder mit ihren religiösen Fragen alleine gelassen, hieß es. In dieser in mehr als 90 Prozent der untersuchten Einrichtungen gebe es keine »muslimische Bildung« für die insgesamt 5000 muslimischen Kinder. »Kinder brauchen Religion«, betonten die Wissenschaftler. Religion müsse daher in den Kindergärten thematisiert werden. Wenn sich Erzieherinnen mit Kindern über Religionen, ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschten, leisteten sie einen wichtigen Beitrag zur Integration. Es sei wichtig, schon bei kleinen Kindern für Verständnis und Toleranz zu werben.

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