Tongruben ohne Beipackzettel
Müllaffäre in Sachsen-Anhalt wird hitziger / Untersuchungsausschuss im Landtag absehbar
In der Affäre um illegale Müllentsorgung in Sachsen-Anhalt wird die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses immer wahrscheinlicher. Derweil herrscht um eine Tongrube im Jerichower Land Alarmstimmung.
Wenn es nur immer so einfach wäre. Als die Kontrolleure vom Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) Ende April im Kalksteintagebau Bernburg-Süd nach illegal entsorgtem Müll suchten, wurden sie fündig: Entdeckt wurde laut Protokoll »ein Sack Hausmüll, von Dritten abgelagert«. Das Objekt des Anstoßes wurde, wie es weiter heißt, »sofort entsorgt«. Die Kontrollen in weiteren 72 Gruben verliefen ähnlich problemlos.
In Vehlitz sind die Dinge komplizierter. Eine Tongrube, in der offenbar in großem Umfang illegal Hausmüll eingelagert wurde (ND berichtete), bereitet den Behörden viel Kopfzerbrechen. Hatten die LAGB-Prüfer zunächst in den Proben nur einen »unzulässig hohen Anteil organischer Stoffe« festgestellt, so hieß es zuletzt, das eingelagerte Material sei bis zu 65 Grad heiß. Weil der Hausmüll faule, bestehe in der Deponie die »Gefahr der Selbstentzündung«.
Nicht zuletzt angesichts von derlei beunruhigenden Feststellungen gehen auch in ...
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