Jagd nach dem Superschnäppchen

Mit unseriösen Rabattschlachten bringen Teppichdiscounter die ganze Branche in Verruf

  • Patrick Kunkel, Freiburg
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Keine Branche wirbt so aggressiv mit Rabatten wie die der Teppichhändler. Wer seriös kalkuliert, hat kaum eine Chance. Möglich werden Billigpreise bei Orientteppichen nur durch Lohndrückerei in den Herkunftsländern.

Teppichhändler Mohammed Kazempur kann mit den Tiefpreisaktionen der Konkurrenz nicht mithalten. Viele vermeintliche Schnäppchen sind allerdings stark überteuert.
Teppichhändler Mohammed Kazempur kann mit den Tiefpreisaktionen der Konkurrenz nicht mithalten. Viele vermeintliche Schnäppchen sind allerdings stark überteuert.

»Aus – Ende – Totalausverkauf.« Hermann Traxel macht mal wieder einen seiner Teppichdiscounter dicht. Im baden-württembergischen Friesenheim gab es im zeitigen Frühjahr kräftig Rabatt: »Echt handgeknüpfte« Orientteppiche für 180 statt 980 Euro etwa.

Traxel hat Erfahrung mit derartigen Geschäften. Vor 38 Jahren gründete er in Waiblingen bei Stuttgart seinen Orientteppich-Discounter Tratex, der nach eigenen Angaben mit 30 Filialen einen Jahresumsatz von 30 Millionen Euro erzielt. Wobei man die Filialen nur schwer zählen kann. Denn das Tratex-Markenzeichen sind regelmäßige Totalausverkäufe »wegen Geschäftsaufgabe«. Und ebenso regelmäßige Neueröffnungen, oft an gleicher Stelle mit wundersamen Rabatten bis 80 Prozent.

Solche Abverkäufe finden regelmäßig in ganz Deutschland statt, und dabei ist Tratex nur einer von vielen Teppichhändlern mit derartigen Geschäftspraktiken. »Erst macht man einen Ausverkauf, dann macht man wieder ei...


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