Israel warnt vor Leugnung des Holocaust

Ganzes Land gedachte der Opfer / Tausende Teilnehmer beim Marsch der Lebenden in Auschwitz

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Tel Aviv (Agenturen/ND). Israel hat anlässlich des Holocaust-Tages vor einer Leugnung oder Verdrängung des Mordes an sechs Millionen Juden während der NS-Zeit gewarnt. Zum Gedenken an die Opfer heulten am Donnerstag im ganzen Land für zwei Minuten die Sirenen. Landesweit blieb um 10 Uhr (Ortszeit) der Verkehr stehen und Menschen verharrten auf Straßen oder am Arbeitsplatz in stiller Andacht. Während der zentralen Gedenkveranstaltung in der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem warnte Israels Ministerpräsident Ehud Olmert (Foto: AFP) davor, den Mord an sechs Millionen Juden zu vergessen oder zu leugnen. Israel sage allen Holocaust-Leugnern, dass ein solches Verbrechen nie wieder geschehen werde.

Rund 8000 junge Juden aus Israel und der ganzen Welt sowie nichtjüdische junge Polen nahmen am Donnerstag am 17. »Marsch der Lebenden« in Auschwitz zur Erinnerung an die Opfer des Holocausts teil.

Einen Tag zuvor hatte das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Jerusalem eine neue Liste mit den meistgesuchten Nazi-Kriegsverbrechern veröffentlicht. An erster Stelle steht der als »Dr. Tod« bekannt gewordene SS-Arzt Aribert Heim, der in Südamerika vermutet wird. Deutschland erhielt bei der Notenverteilung, mit dem das Zentrum die Verfolgung von Nazi-Kriegsverbrechern bewertet, in diesem Jahr ein B, die zweitbeste Note. Vor allem die Anklage gegen den ehemaligen Gebirgsjäger Josef Scheungraber im Januar habe sich positiv ausgewirkt.

Derweil randalierten unbekannte Täter auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. Nach Polizeiangaben seien 33 Grabsteine und 19 Grabsäulen umgeworfen worden. Seiten 8 und 15

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