Wirkungslose Tricks

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Den Wählern in den US-Bundesstaaten North Carolina und Indiana ist ein Kompliment zu machen – nicht weil sie mehrheitlich für Barack Obama stimmten, sondern weil sie kleine Versprecher und schnelllebige Versprechen der Kandidaten nicht mehr so wichtig nehmen, wie es die Medien tun. Mag man der langen Vorwahlschlacht der Demokraten mittlerweile auch überdrüssig sein, sie hat zumindest bewirkt, dass die Wähler wieder genauer hinschauen.

Hillary Clinton hat es mit den alten Tricks versucht. Sie hat Obama als abgehoben bezeichnet, weil er sich in der Wortwahl vergriffen oder nicht wie sie als kleines Kind mit dem Papa mal ein Gewehr abgefeuert hat. Auch ihre Offerte, im Sommer die Benzinsteuer kurz auszusetzen, hat die Wähler nicht auf ihre Seite gebracht. »Das ist ein Stunt. Das ist das, was Washington so macht«, war Obamas Antwort. Seine Glaubwürdigkeitswerte übersteigen die Clintons immer mehr. Abgehoben sieht anders aus.

So bleibt Clinton ein letzter Trumpf, den sie den Superdelegierten seit Wochen nicht müde wird vorzukauen: die Unwählbarkeit Obamas. Doch auch das wird ihr letzten Endes niemand mehr abnehmen, beweist sie doch mit ihren Niederlagen bei den (Vor-)wahlen gegen eben jenen Obama immer wieder das Gegenteil.

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