Inderinnen nahmen die »erste Hürde«

Frauenquote im Parlament soll Gesetz werden

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die seit zwölf Jahren schmorende Verfassungsergänzung über eine Quote für weibliche Abgeordnete in Indiens Parlamenten wurde am Dienstag der Rajya Sabha, dem Oberhaus, vorgelegt. Noch aber gibt es Widerstand gegen den Gesetzentwurf.

Politikerinnen aus gegensätzlichen Lagern lagen sich in den Armen. Die Marxistin Brinda Karat gratulierte der rechten Hindufundamentalistin Sushma Swaraj. Alle Frauenorganisationen brachen in Lob aus. Eine strahlende Sonia Gandhi, umringt von Aktivistinnen der Kongresspartei, klatschte begeistert Beifall. Der Grund für die Freude? Justizminister H.R. Bhardwaj hatte dem Oberhaus gerade die Gesetzesvorlage zur Reservierung von 33 Prozent der Parlamentssitze für Frauen vorgelegt.

Damit ist zumindest gesichert, dass der seit 1996 vorliegende, jedoch stiefmütterlich behandelte Entwurf nicht wieder verfällt. Das war bereits dreimal der Fall. Immer wieder hatte sich eine starke Opposition gegen das Vorhaben mit nicht gerade fairen Methoden durchgesetzt. Auch am Dienstag versuchten die Gegner aus der Samajwadi Party und der Partei Janata Dal (United), den Minister körperlich zu attackieren und ihm die Unterlagen zu entreißen. Aber ei...


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