Deutsche Geschichte

Alex Deutsch erzählt

  • Lesedauer: 1 Min.

Dass ihr nicht erleben müsst, was ich erlebte«, wünschte der Auschwitz-Überlebende Alex Deutsch (Foto: Archiv) acht- bis zehnjährigen Kindern der Schule 1. Und er mahnte sie: »Lasst euch nicht verführen zu Hass und Gewalt.«

Die Cajewitz-Stiftung hatte gestern den gebürtigen Berliner, Jahrgang 1913, in das ehemalige Jüdische Waisenhaus in Berlin-Pankow geladen, in dem der – nach Jahrzehnten in den USA – heute im Saarland Lebende dereinst die Schulbank gedrückt hatte, bevor er in eine Bäckerlehre geschickt worden ist, »obwohl ich Friseur werden wollte«. Auch wenn der Tagesablauf im Waisenhaus streng geregelt und nicht leicht war, so erscheint diese Zeit doch im Rückblick als eine idyllische, friedliche. Alex Deutsch ist in der »Fabrikaktion« vom 27. Februar 1943 verhaftet und nach Auschwitz deportiert worden, zur »Vernichtung durch Arbeit« in Buna-Monowitz. Man nahm ihm seinen Namen und gab ihm die Nummer 105 613. Zehnklässlern der Rosa-Luxemburg-Schule beantwortete Alex Deutsch Fragen, wie er den mörderischem Lageralltag überleben konnte. Er habe mit dem Gedanken gespielt, sich in den elektrischen Zaun zu stürzen, aber: »Um meine in Auschwitz im Gas ermordete Familie zu rächen, musste ich überleben. Das hielt mich aufrecht.« Ein bewegendes Schicksal, erzählt am 60. Gründungstag Israels. Karlen Vesper

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal