Neuer Bürgerverein

Hohenschönhausen erhält Einwohnervertretung

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Riegel). Im Bezirk Lichtenberg steht die Gründung eines dritten Bürgervereins bevor. Nach Karlshorst und Fennpfuhl soll nun auch Hohenschönhausen eine Interessenvertretung bekommen. Gründungsmitglieder sind Karsten Heyer von Kietz für Kids Freizeitsport e.V., Marcel Gäding vom Tierschutzverein für Berlin und Rainer Wiebusch, Vorsitzender der SPD in Alt-Hohenschönhausen. Das überparteiliche Bündnis würde auch von CDU, FDP, Grüne sowie weiteren in Hohenschönhausen ansässigen Vereinen und Unternehmen unterstützt, teilten die Initiatoren mit. Zudem hätten etliche Bewohner des nördlichen Teils von Lichtenberg ihr Engagement bereits in Aussicht gestellt.

»Die Gründung eines Bürgervereins ist längst überfällig«, sagt Rainer Wiebusch. Es gehe darum, die berechtigten Interessen der Hohenschönhausener gegenüber Senat und Bezirksamt nachhaltig zu vertreten. Dabei wolle der Verein Ansprechpartner sein. Hintergrund seien aktuelle Umfragen, unter anderem der Howoge-Wohnungsbaugesellschaft, wonach zahlreiche Hohenschönhausener sich mit dem Gedanken tragen, ihren Kiez zu verlassen. »Gespräche mit Kiezbewohnern haben gezeigt, dass es inzwischen Ecken in Hohenschönhausen gibt, die viele zur Abendstunde meiden«, erklärt Marcel Gäding.

Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich (LINKE) steht der Gründung aufgeschlossen gegenüber. »Ein solcher Verein hat ja schon durch seine Rechtsform mehr Möglichkeiten, als die schon bestehenden Kiezbeiräte«, so Emmrich. »Der Bürgerverein sollte aber nicht in Konkurrenz zu den Beiräten stehen.«

Themen wie Verwahrlosung, Vandalismus und Kriminalität wolle der Verein genauso offensiv anpacken wie Veranstaltungen, die das Image von Hohenschönhausen fördern. Geplant seien themenbezogene Podiumsdiskussionen ebenso wie Kulturveranstaltungen, Straßenfeste und Stammtische, so die Vereinsgründer. Im Hinblick auf die weitere Entwicklung von Hohenschönhausen wollen die Akteure des Bürgervereins eng mit dem Bezirksamt, der Bezirksverordnetenversammlung und den Mitgliedern des Abgeordnetenhauses zusammenarbeiten und sie dabei in die Pflicht nehmen.

»Uns ist daran gelegen, dass Hohenschönhausen lebenswert und liebenswert bleibt«, betont Rainer Wiebusch. »Vor allem bereitet uns der Wegzug aus dem Kiez große Sorgen.« Hier wolle der Bürgerverein zuerst ansetzen, so die Initiatoren.

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