Supermarkt und Geschichtsort

Die Zukunft des einzigen besetzten Hauses in Erfurt ist weiter unsicher

  • Anke Engelmann, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das besetzte Haus in Erfurt soll einem Supermarkt, Wohngebäuden und einem Geschichtsort weichen. Die Stadt zeigt bisher wenig Interesse, das Projekt zu erhalten.

Der Slogan einer Ostberliner Mieterinitiative hat sich bis nach Erfurt herumgesprochen. »Wir bleiben alle«, steht groß an der Wand des besetzten Hauses an der Rudolstädter Straße. Vor mehr als einem Jahr hatte die Stadt das seit sieben Jahren besetzte Gelände an einen Mühlhäuser Bauunternehmer verkauft. Nun gibt es Pläne für eine Bebauung und die BesetzerInnen fürchten das Aus für ihr Projekt.

Das 42 000 Quadratmeter große Areal hat eine besondere Geschichte und den BewohnerInnen ist es wichtig, die Erinnerung daran lebendig zu halten. Die heutige Industriebrache gehörte in der Nazizeit der Firma Topf & Söhne, die die Verbrennungsöfen für die Konzentrationslager baute. Bebilderte Tafeln im Lesecafé erinnern an diese Vergangenheit, auf dem Gelände finden Führungen und Workshops statt, im Internet ist ein virtueller Rundgang möglich.

Etwa 20 BewohnerInnen ...


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