Ein furchtbarer Jurist
Der »Henker von Warschau« starb als Staatspenionär
Am 8. Juni 1963 berichteten Nachrichtenagenturen, die Stadtvertretung von Westerland auf der Urlauberinsel Sylt habe Bürgermeister Heinz Reinefarth einstimmig abgewählt. Die Meldung fand vor 45 Jahren nicht nur bundesweit einiges Interesse. Das lag an einem Satz aus der Begründung zur Abwahl: »Der 58-Jährige soll an der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes von 1944 beteiligt gewesen sein.« Er war es.
Nach Studien in Warschauer Archiven über in Polen verübte faschistische Kriegsverbrechen, waren die DDR-Filmemacher Andre und Annelie Thorndike auf den Namen Reinefarth gestoßen. Sie fanden ihn in den Akten über die Niederschlagung des Warschauer Aufstandes von 1944. Sie spürten ihn als ehrbaren Bürgermeister von Westerland auf. 1957 wurde der Film des DEFA Studios für Wochenschau- und Dokumentarfilme »Urlaub auf Sylt – die Chronik des Henkers von Warschau« uraufgeführt, erregte international Aufsehen – und Betriebsamkeit i...
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