Medwedjew und der deutsche Zeigefinger

Nach dem Antrittsbesuch des russischen Präsidenten in Berlin

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Alle waren sie gekommen: 700 Vertreter von Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur wollten am Donnerstag

sehen und hören, wie sich Russlands neuer Präsident Dmitri Medwedjew bei seinem ersten Deutschland-Besuch einführt.

Wenn dies zur Markierung der »Streubreite« des Publikums genügt: Richard von Weizsäcker und Lothar de Maizière waren zugegen, Frank-Walter Steinmeier und Michael Glos, Hartmut Mehdorn und Cherno Jobatay. Sie alle wollten sich selbst davon überzeugen, ob der 42-jährige Präsident, einer aus der »Generation Perestroika«, nicht mehr im »kommunistischen System verwurzelt«, jedenfalls nicht im KGB, ein »Liberaler« nach westlichem Geschmack ist.

Tatsächlich sagte der »Neue« im Moskauer Kreml manches, was hierzulande nur Genugtuung hervorrufen kann. Russland und Deutschland hätten trotz der Tragödie zweier Weltkriege Vertrauen zueinander gefasst, eine historische Versöhnung erreicht und damit ein »einzigartiges Beispiel für Europa« geschaffen. Die russisch-deutsche Versöhnung sei nicht geringer zu werten als etwa die französisch-de...


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