Buback-Mord: Becker gab DNA-Probe

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Karlsruhe (AFP/ND). 31 Jahre nach dem Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback ermittelt die Bundesanwaltschaft erneut gegen die frühere RAF-Terroristin Verena Becker. Das in den 1980er Jahren eingestellte Ermittlungsverfahren gegen Becker sei wieder aufgenommen worden, bestätigte eine Sprecherin der Behörde am Freitag in Karlsruhe entsprechende Berichte des Südwestrundfunks. Im Zuge der Ermittlungen habe Becker bereits freiwillig eine DNA-Probe abgegeben, deren Auswertung Aufschluss über eine mögliche Beteiligung der Ex-Terroristin an der Tat vom April 1977 geben soll. Die Bundesanwaltschaft hatte zuletzt alte DNA-Spuren im Zusammenhang mit dem Buback-Mord ausgewertet. Es sei nicht auszuschließen, dass ein Teil dieser Spuren von einer Frau stammen könnte, sagte die Sprecherin. Auf einen Zeitraum für die Dauer der nun anstehenden molekulargenetischen Untersuchungen wollte sich die Bundesanwaltschaft nicht festlegen.

Becker war knapp einen Monat nach dem Buback-Attentat mit dem damaligen RAF-Mitglied Günter Sonnenberg im baden-württembergischen Singen nach einer Schießerei mit der Polizei verhaftet worden. Wegen des Mordes an Buback ermittelt die Bundesanwaltschaft bereits seit gut einem Jahr gegen den Ex-Terroristen Stefan Wisnieswki, den das frühere RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock zuvor als möglichen Todesschützen genannt hatte. Wisnieswki saß wegen der Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer im Herbst 1977 von 1978 bis 1999 in Haft. Mit dem Buback-Mord wurde er seinerzeit nicht in Verbindung gebracht. Kommentar Seite 4

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