Werbung

Dialogfenster offen

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die innerpalästinensische Verständigung hat wieder eine Chance. Fast ein Vierteljahr brauchte Fatah-Chef Mahmud Abbas nach dem Zerwürfnis vom März, um über seinen Schatten zu springen und am Mittwoch der Hamas einen »nationalen Dialog« anzubieten. Oder dauerte es so lange, weil auch die Silhouette von Israels Premier Ehud Olmert sich immer wieder drohend zwischen die feindlichen Brüder schob?

Dass der Dialog notwendig ist, steht außer Frage, wollen die Palästinenser dem eigenen Staat auch nur ein Millimeterchen näher kommen. Aber nun gibt es außerdem noch so etwas wie die Gunst der Stunde. Zwar dürfte sich Olmert auch diesmal so wenig amüsiert wie immer zeigen, wenn die Führungen der beiden größten Palästinenser-Gruppen einmal nicht zuerst gegeneinander stehen. Doch Olmert hat derzeit zu tun, den Behelligungen der Staatsanwälte als Folge zwielichtiger Geldgeschenke zu entkommen. Es ist indessen nicht auszuschließen, dass er plant, mit einem Schlag gegen Gaza zu anderen Schlagzeilen zu gelangen.

Um so überraschender ist, dass Washington mit Unschuldsmiene versichert, »schon damals« nichts gegen den palästinensischen Dialog gehabt zu haben. Doch wie lange dieses Fenster offen bleibt, ist ungewiss. Fatah und Hamas sollten sich beeilen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal