Grande Dame der Romanistik

Rita Schober wird 90 Jahre alt

  • Hans-Otto Dill
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Geboren am 13. Juni 1918 im Sudetenland; Promotion an der Prager Karls-Universität; Assistentin von Victor Klemperer an der Hallenser Universität in der Nachkriegszeit;nach Habilitation Anfang der 50er Jahre Direktorin des Romanischen Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin.

Rita Schober
Rita Schober

In der DDR gehörte Rita Schober mit Victor Klemperer und Werner Krauss zu den führenden Vertretern ihres Faches. Im Nachspüren literarischer Stile und Strukturen folgte sie dem idealistischen Neuphilologen Klemperer; in Theorie und Geschichte bekannte sie sich wie Krauss zum Marxismus. Ihre Forschung konzentrierte sie auf den Realismus/ Naturalismus, namentlich auf Zola, und auf die Literaturtheorie. Ihr Streben war, die marxistische Literaturbetrachtung vom Reduktionismus der Literatur auf bloße mimetische Abbildfunktion zu befreien. »Abbild Sinnbild Wertung Aufsätze zur Theorie und Praxis literarischer Kommunikation« (1982) resümiert ihren Übergang zu einer Kommunikations- und Informationstheorie, Axiologie, Rezeptionsästhetik und Semiotik integrierenden Literaturkritik. Bereits im Essayband »Im Banne der Sprache. Strukturalismus in der Nouvelle Critique, speziell bei Roland Barthes« (1968), der ersten fundierten Darstellung des Stru...


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