Entschuldigung bei Ureinwohnern
Kanadas Premier verurteilte jahrzehntelange Umerziehungsprogramme
Ottawa (dpa/ND). In einer als historisch bezeichneten Rede hat sich der kanadische Premier Stephen Harper bei den indianischen Ureinwohnern des Landes für jahrzehntelange Misshandlungen entschuldigt. Es sei falsch gewesen, die Kinder der Ureinwohner aus ihren Familien und Gemeinschaften zu reißen, um sie in speziellen Internaten ihrer Kultur, Sprache und Traditionen zu berauben, sagte Harper vor dem Parlament in Ottawa. Mit diesem Programm habe man versucht, »den Indianer im Kind zu töten«. Die zwangsweise Unterbringung der Kinder in den Heimen habe auch Misshandlungen ermöglicht. Er sprach von einem »traurigen Kapitel« in der Geschichte des Landes und bat die Opfer um Verzeihung.
»Heute sehen wir, dass die Politik der Assimilierung falsch war, großes Leid verursachte und keinen Platz in unserem Land hat«, erklärte Harper in Anwesenheit von Indianern, die das Umerziehungsprogramm noch miterlebt haben. Die Auswirkungen seien absolut negativ gewesen.
Von 1870 bis in die 1970er Jahre hinein waren in Kanada Kinder der Ureinwohner in zumeist kirchlich geführten Heimen zwangsassimiliert worden.
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