Stilles Wasser in Gottesgnaden

Damit auf der Saale mehr Fracht befördert wird, soll ein Kanal gegraben werden. Umweltschützer warnen vor einer Bauruine.

  • Hendrik Lasch, Calbe
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Ein Kanal soll die Schiffbarkeit der Saale erhöhen. Doch die Elbe, auf der die Frachter weiterfahren müssten, bleibt ein Nadelöhr.

Die Schleuse Gottesgnaden wird auch nach Bau des Saalekanals nicht häufiger genutzt, fürchten Ernst Paul Dörfler und Iris Brunar vom BUND.
Die Schleuse Gottesgnaden wird auch nach Bau des Saalekanals nicht häufiger genutzt, fürchten Ernst Paul Dörfler und Iris Brunar vom BUND.

Gegen elf hat der Wärter der Saale-Schleuse in Gottesgnaden seine gute Tat für diesen Tag getan. Er hat einem Sportboot die Stufe hinabgeholfen. Die Schaluppe nimmt sich im riesigen Trog der Schleusenkammer zwar ein wenig verloren aus. Aber der Wärter muss zufrieden sein: Mit einem richtigen Frachtschiff kann er nicht rechnen – heute nicht und wohl auch nicht in absehbarer Zukunft. »In diesem Jahr«, sagt Ernst Paul Dörfler, der für den Naturschutzverband BUND die Schiffe auf dem Fluss zählt, »ist überhaupt erst ein einziger Frachter die Saale hinauf gefahren.«

Dörfler steht an der Dorfstraße, die über das Schleusentor führt. Der Verkehr ist vergleichsweise rege: Ab und an holpern ein Güllelaster, ein Moped oder ein Traktor über das Pflaster. Auf der Saale, die hier immerhin Bundeswasserstraße ist, herrscht dagegen Stille. »Früher war hier richtig was los«, sagt Dörfler: In den 80er Jahren sei ein Schiff pro Tag geschleust worden,...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.