Union fordert Ausstieg vom Ausstieg

Koalitionsstreit über Atompolitik / Gabriel: Längere Laufzeiten für jüngere Meiler möglich

Der Streit in der Koalition um die Atompolitik hat sich am Wochenende verschärft. Führende Unionspolitiker bekräftigten die Forderung nach längeren Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke. Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) warnte die Union davor, damit »alte Gräben wieder aufzureißen«.

Berlin (AFP/dpa/ND). »Wir wollen den Ausstieg vom Ausstieg«, sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder dem Berliner »Tagesspiegel«. Der CDU-Politiker verwies darauf, dass Atomkraftwerke außer zu niedrigeren Strompreisen auch zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes beitragen würden. »Mit der Forderung nach einer längeren Laufzeit unserer sicheren Kernkraftwerke betätigen wir uns als Lobby für die Verbraucher«, erklärte Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) am Sonntag in Berlin. Er nannte den Atomausstieg eine »energiepolitische Sackgasse«. »Kernenergie ist im Energiemix ein unverzichtbarer Bestandteil«, sagte auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) der »Bild am Sonntag«.

»Der Atomausstieg hat einen tiefen gesellschaftlichen Konflikt in unserem Land befriedet«, argumentierte dagegen Umweltminister Gabriel im »Spiegel«. »Wer das rückgängig machen will, reißt die alten Gräben wieder auf.« In der Ludwigshafener »Rhei...


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