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Nein, danke

Das hat Berlin wirklich noch gefehlt: ein Denkmal für Ronald Reagan. Der Sohn des einstigen US-Präsidenten würde es gern am Brandenburger Tor sehen, wo der vormalige Westernheld Reagan 1987 Michail Gorbatschow theatralisch aufforderte, die Mauer niederzureißen.

Reagan war als Präsident lange Zeit der Antikommunismus in Person. In die Amtszeit des Republikaners fallen eine schwindelerregende Steigerung der Rüstungsausgaben, der Beginn des wahnsinnigen Raketenprojekts SDI, Waffengeschäfte mit Iran, der Überfall auf Grenada, die massive Unterstützung der konterrevolutionären Contras in Nicaragua. Reagan bezeichnete die Sowjetunion als Reich des Bösen, woran George W. Bush mit seiner Achse des Bösen nahtlos anknüpfen konnte. Erst als Reagan die Sowjetunion mit seinem ausufernden Rüstungsprogramm wirtschaftlich niedergerungen hatte, ließ er sich auf Abrüstungsgespräche ein.

Wirtschaftlich folgte Reagan einem Konzept, dem heute jeder Neoliberale zujubeln würde: drastische Senkung der Steuern für Spitzenverdiener und Unternehmen, ebenso drastische Sozialkürzungen. Ähnlich verfuhr Margret Thatcher in Großbritannien – das Ergebnis war eine soziale Verwahrlosung der Gesellschaft.

Nach Ronald Reagan ist ein US-Kriegsschiff benannt. Das sollte eine angemessene Würdigung seines politischen Lebenswerks sein. Ein Denkmal für ihn in Berlin braucht niemand.

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