nd-aktuell.de / 12.07.2008 / Kultur / Seite 24

Blitzmerker auf Mäusejagd

Jacques Zeimet sagt: Hände sind zum Spielen da, nicht nur zum Arbeiten

Zum Blitzmerker werden auf der Mäusejagd – so könnte man das Motto des neuen Spiel des Luxemburger Autors JACQUES ZEIMET beschreiben. Der 52-Jährige, der im Hauptberuf als Sportlehrer tätig ist, verrät dem ND-Autor RENÉ GRALLA, wie man den kleinen Nagern auf die Schliche kommt.

ND: Würden Sie Ihr »Mäusekarussell« ein spannendes Memory mit viel Action nennen?
ZEIMET: Nun ja, vielleicht. Einfacher ausgedrückt, das ist ein lustiger »Hirnverdreher«.

Beim »Mäusekarussell« werden nicht die üblichen Karten umgedreht und wieder zugedeckt, sondern hier springen Mäuse aus ihren Löchern, und die Kinder müssen genau hingucken und sich merken, wo welche Maus abgetaucht ist.
Memory (Gedächtnisspiel – d.R.) gibt es ja schon. Der Clou allerdings beim »Mäusekarussell«: Immer mal wieder schießt die falsche Maus aus ihrem Versteck, selbst wenn du noch so gut aufpasst!

Wie das?
Hauptakteure sind sieben graue Holzmäuse, die sich nur durch einen Farbpunkt auf dem Rücken unterscheiden. Vor Beginn eines Matches werden sechs Mäuse über die sieben Pappröhren verteilt, die sich auf dem Plan konzentrisch anordnen und verschiedene Eingänge eines Baus symbolisieren.

Und wann beginnt es, schwierig zu werden?
Genau jetzt. Bloß Schnauze und Hinterteil sind zu sehen, der jeweilige Farbpunkt auf dem Rücken bleibt verdeckt. Pro Runde werden drei Käsewürfel ausgespielt. Stimmt die Farbmarkierung der Maus mit der Farbe eines oder mehrerer Käsewürfel überein, sind die betreffenden Stücke gewonnen. Da heißt es aufzupassen und sich zu merken, welche Maus in welchem Loch hockt.

Immer mehr Eltern versuchen, ihre Kinder in immer jüngeren Jahren auf Leistung zu trimmen. Sie hingegen zeigen, dass frühes Lernen und Gedächtnistraining wirklich Spaß machen können.
Am besten lernen die Kinder, wenn sie vor lauter Eifer und Begeisterung beim Spielen gar nicht mitkriegen, dass sie nebenbei etwas lernen.

»Mäusekarussell« ist angelegt für Teilnehmer ab vier Jahren. Können auch Ältere daran Spaß haben?
Ja, das funktioniert sehr gut in allen Altersgruppen. Und besonders begeistert reagiert die Generation »60plus«.

Ihr erstes Spiel 1996 hieß »Bamboleo«. Auch da waren neben flinkem Denken auch schon geschickte Hände gefordert. Steckt da eine besondere Idee dahinter?
Ja, die Hände sind zum Spielen da. Nicht bloß zum Arbeiten!

Wie kamen Sie in die Spieleszene?
Meine Frau Michelle Schanen und ich führten als Nebenerwerb einen kleinen Holzspielzeug- und Spieleladen in Luxemburg. Da funkte es bei mir.

Leben Sie vom Spieleerfinden?
Nein, ich bin Sportlehrer. Aber mein Lehrerberuf, den Kindern und Jugendlichen beizubringen, sich vernünftig, geschickt und mit Vergnügen zu bewegen, das macht mir auch großen Spaß.

»Mäusekarussell« von Jacques Zeimet, Verlag Drei Magier, für zwei bis sechs Spieler ab 4 Jahren; ca. 30 Euro