Von der Pyramide zu den Templern
Safaris zu versteckten Plätzen in Brandenburgs Natur- und Kulturlandschaft
Es soll ein sonniger Morgen gewesen sein, als die Kutsche – von Berlin kommend auf dem Weg in die Festung Küstrin – bei Waldsieversdorf in den Wald einbog. Unter einer prächtigen Eiche wurde Rast gemacht und gefrühstückt. Für den 18-jährigen Gefangenen war es für lange Zeit wohl die letzte Mahlzeit in Freiheit, und sehr wahrscheinlich fehlte ihm bei diesem Picknick der Blick für die Schönheit der Natur ringsum. Der junge Mann war Kronprinz Friedrich, der spätere Preußenkönig Friedrich II., und sollte in Küstrin nach dem Willen seines Vaters eine lebenslange Festungshaft verbringen, weil er mit seinem Freund Katte nach Frankreich fliehen wollte. Auch wenn der Aufmüpfige »nur« hinter Gitter musste, das Frühstück unter der Eiche kam ihm sicher wie eine Henkersmahlzeit vor. Wusste er doch, dass sein Freund in Küstrin vor seinen Augen geköpft werden würde.
Steinchen im Mosaik278 Jahre später steht die Eiche noch immer an der Al...
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