Bushs kranke Krieger

Unter den USA-Besatzern in Afghanistan und Irak nehmen Suizid und Depression zu

  • Reiner Oschmann
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Erstmals in der langen Geschichte US-amerikanischer Kriegführung nimmt ein beachtlicher und wachsender Teil der Kampftruppen regelmäßig Antidepressiva, um Nerven und schlechtes Gewissen auf den Kriegsschauplätzen vor allem in Irak und Afghanistan zu beruhigen. So das Ergebnis einer Untersuchung, die das Nachrichtenmagazin »Time« unlängst präsentierte.

Nach Angaben einer im vorigen Herbst anonym durchgeführten Umfrage eines Beirats für seelische Gesundheit der USA-Armee unter Kampfeinheiten haben »rund zwölf Prozent der (amerikanischen) Kampfeinheiten in Irak und 17 Prozent in Afghanistan regelmäßig verschreibungspflichtige Mittel gegen Depression sowie Schlaftabletten konsumiert, um mit dem Stress fertig zu werden«. Das »Time-Magazin« macht darauf aufmerksam, dass im Verteidigungsministerium (Pentagon), »wo ansonsten über so gut wie alles Statistiken geführt werden, zu diesem Bereich kein zentrales Material existiert«. Wegen »der üblichen Stigmatisierung, die für Soldaten besteht, die psychiatrische Hilfe aufsuchen«, liege das tatsächliche Ausmaß depressiv erkrankter Armeeangehöriger zudem wahrscheinlich wesentlich höher, als es die Umfrage des Beirats vermuten lasse. Zwar hätten Soldaten zu vielen Zeiten Aufputschmittel »in der Etappe« genommen. Doch kämpfenden Einheiten, betont »T...


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