Eine Liebende

Carla Bruni / Frankreichs »Première Dame« hat ihr drittes Pop-Album veröffentlicht

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: 2 Min.

Gern hätten wir an dieser Stelle Joachim Sauer porträtiert und berichtet, dass der Merkel-Gatte eine Schallplatte mit Schlagern eingespielt hat. Aber das wäre gelogen. Deutschland ist nun mal nicht Frankreich und unser »First Gentleman« nicht dessen »Première Dame«. Diese allerdings, die schöne Carla Bruni-Sarkozy, sorgte schon vor ihrer Blitzehe mit dem französischen Staatspräsidenten beständig für Schlagzeilen. Dass die 40-Jährige mit ihrer eleganten Garderobe und ihrem stilsicheren Auftreten nicht nur den Boulevard becirct, sondern nun auch weltweit durchs Feuilleton schreitet, verdankt sich der Tatsache, dass seit gestern ihr neues Album »Comme si de rien n'était« in den Plattenläden steht. Vierzehn im Schlafzimmerton hingehauchte Stücke, mal Blues, mal Chanson, mal überarrangierter Synthi-Pop, lassen augenblicklich das politische Treiben des Ehemanns in den Hintergrund treten. Dass Bruni ohnehin nie in Sarkozys Schatten stand, erklärt sich ja schon aus dessen geringer Körpergröße. Aber eben nicht nur.

Die gebürtige Italienerin, Tochter eines Reifenfabrikanten und einer Konzertpianistin, lebt seit ihrer Kindheit in Frankreich. Mit 19 hängte sie ihr Kunst- und Architekturstudium an den Nagel, um Model zu werden. Vor der Linse und auf dem Laufsteg war sie gefragt wie kaum eine Kollegin. Mit bis zu 7,5 Millionen Dollar Jahresverdienst zählte sie zu den Top-Verdienerinnen. 30-jährig startete sie ihre zweite Karriere als Chansonnière, ihr Debütalbum kletterte 2002 auf Platz eins der französischen Charts. 2007 folgte eine weitere erfolgreiche Platte.

Auch privat scheint Madame Bruni sich nicht gelangweilt zu haben. Ihr werden Affären mit so illustren Herren wie Mick Jagger, Eric Clapton, Kevin Costner und Sean Connery nachgesagt. Nimmt man die Poesie des Albums für bare Münze, ist Sarkozy ihre Nummer 31: »Trotz meiner 40 Jahre, trotz meiner 30 Liebhaber, ich bin ein Kind«, singt sie da. Seltsamerweise nimmt man ihr das sogar ab. Statt Berechnung und Verderbtheit verkörpert Bruni, auch auf ihrer Platte, die unschuldige »Amoureuse«, die gar nicht anders kann, als zu lieben. Und geliebt zu werden. Während Sarkozys Popularität zusehends schwindet, schwärmen nicht nur die Franzosen für Carla Bruni.

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