Termin am künftigen Airport-Terminal

Baustart für Abfertigungshalle des Großflughafens Schönefeld / Wowereit: »Wir sind im Zeitplan.«

Die Motoren dröhnen, die Baggerschaufeln stoßen in den Boden und heben dann Erde auf die Ladeflächen der bereitstehenden Dumper. Der Bau des Terminals für den Großflughafen Schönefeld hat am Freitagvormittag begonnen. Es ist die erste Erde, die zu diesem Zweck bewegt wird.

In der Vorwoche wurde der Rohbau des unterirdischen Flughafenbahnhofs fertig. Quer darüber kommt nun das Terminal. In unter fünf Minuten vom Zug bis ins Flugzeug, das schaffe man – wenn überhaupt – auf anderen Flughäfen nur selten, sagt Thomas Weyer von der Geschäftsführung der Berliner Flughäfen. Für zunächst bis zu 25 Millionen Passagiere jährlich ist das Terminal ausgelegt. Es verträgt aber mehr Passagiere, versichert Weyer.

Bis Oktober heben 1000 Arbeiter die Baugrube für das 220 Meter lange, 180 Meter breite und 32 Meter hohe Gebäude aus. Auch die Fundamente sollen bis dahin gelegt sein. In einem Jahr soll der Rohbau stehen. Dann beginnt die Montage der Gepäckbeförderungsanlage. Doch bis dahin ist noch viel zu tun. 160 000 Kubikmeter Beton werden gegossen, 35 000 Tonnen Stahl verbaut. In den sechs Geschossen des Terminals sind allein 10 000 Quadratmeter für Geschäfte vorgesehen. Außerdem wird es zahlreiche Restaurants geben.

Zwei jeweils 350 Meter lange Piers errichten die Firmen Max Bögl und Alpine. Um den Rohbau des Terminals kümmert sich die Baufirma BAM. Das Stuttgarter Unternehmen baute bereits das Terminal auf dem Münchner Flughafen und die O2-Arena in Berlin, wie der BAM-Vorstandschef Fritz Berner erzählt. Unter den Referenzen des Unternehmens finden sich das Domaquaree in Berlin-Mitte und das Einkaufszentrum Eastgate in Marzahn. Zu den aktuellen Projekten gehört auch ein Vier-Sterne-Hotel am Osthafen. Am 1. November 2011 soll der neue Hauptstadtflughafen in Betrieb genommen werden. Das sei ein ambitioniertes Ziel, räumt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ein. Er betont aber: »Wir sind im Zeitplan.«

Es sei die größte Baustelle und das wichtigste Infrastrukturprojekt Ostdeutschlands, schwärmte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). Für den Kreis Dahme-Spreewald zahle sich der Flughafenbau schon aus. Landrat Stephan Loge (SPD) schaufele das Geld im Keller hin und her, weil er nicht mehr wisse, wohin damit, witzelte Platzeck. Auch die Gemeinde Schönefeld profitierte bereits. Sie soll vier Millionen Euro Schulden innerhalb von vier Jahren abgebaut haben. Das habe er vom Bürgermeister erfahren, berichtet Flughafensprecher Ralf Kunkel.

Die Vergabe des Terminalbaus hatte sich schwierig gestaltet. Vier Bieter wollten es für eine Milliarde Euro errichten. 630 Millionen waren nur kalkuliert. Die Flughafengesellschaft teilte den Bau daraufhin in sieben Lose auf. Vergeben sind bisher der Rohbau und die Gepäckbeförderungsanlage.

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