Eine Schule, nicht nur für Türken

Das deutsch-türkische Gymnasium in Hannover setzt auf die Vielfalt der Schüler

  • Benedikt von Imhoff
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Benachteiligung von Migranten im deutschen Schulsystem ist immer wieder Gegenstand der Kritik. Vor allem türkische Einwandererkinder schaffen es selten über den Hauptschulabschluss hinaus. Ein positives Gegenbeispiel kommt aber aus Hannover. Dort lernen junge Deutsch-Türken an einem ganz besonderen Gymnasium.

»Yasemin hat gelesen«, steht in bunter Schrift an der Tafel. »Wie wird denn die Vergangenheit gebildet?«, fragt Deutschlehrer Frank Müller. Die Schüler der fünften Klasse lernen deutsche Grammatik, so wie ihre Altersgenossen im ganzen Land. Der Unterschied: Am Privatgymnasium des Vereins für Integration und Bildung (VIB) in Hannover haben alle Kinder einen türkischen Migrationshintergrund. »Wir sind aber kein türkisches Gymnasium«, betont Schulleiter Karl-Heinz Müller.

Im September 2007 hat der VIB die Schule in den Räumen einer ehemaligen Förderschule gegründet. Derzeit besuchen knapp 50 Kinder das Gymnasium, es gibt zwei fünfte und eine sechste Klasse. »Unser Ziel ist es, die Schüler besser in die Gesellschaft zu integrieren und sie auf qualifizierte Jobs vorzubereiten«, sagt Schulleiter Müller. Die Kinder haben deutsche Grundschulen besucht, fast alle haben eine Gymnasial-Empfehlung erhalten. Die meisten Schüler sprechen fließend Deu...


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