Spenden für inhaftierten Polizistenmörder

Neonaziszene streitet über die Solidarität mit Kay Diesner

  • Carsten Hübner
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der »JVA-Report«, eine Hilfsorganisation für inhaftierte Neofaschisten, sammelt Spenden für Kay Diesner. Dieser ermordete 1997 einen Polizisten und sitzt seitdem eine Haftstrafe ab. Doch die Solidarität der Kameraden ist in der Szene umstritten.

Die rechtsextreme Gefangenenhilfsorganisation »JVA-Report« ruft zu einer Spendenaktion für den seit elf Jahren inhaftierten Mörder Kay Diesner auf. Ein für diesen Zweck produziertes T-Shirt ist seit einigen Tagen über das Internet zu beziehen. Es steht unter dem Motto »Freiheit für Kay Diesner«. Auf seiner Rückseite prangt in einer stilisierten Blutlache der Schriftzug »Im Kampf gegen ZOG«. Das englische Akronym ZOG steht für »Zionistisch kontrollierte Regierung«. Darunter ist eine »pump gun« abgebildet.

Attentat auf Gregor Gysi?

Mit einem solchen großkalibrigen Gewehr hatte Diesner am 19. Februar 1997 in Berlin-Marzahn zunächst ein Attentat auf den Buchhändler Klaus Baltruschat verübt und war dann geflüchtet. Ob der Anschlag eigentlich Gregor Gysi galt, dessen Wahlkreisbüro sich im selben Haus wie Baltruschats »Kleiner Marzahner Buchladen« befand, konnte nie abschließend geklärt werden. Der damals 62-jährige Baltruschat trug bleibende...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.